Corona geht in die nächste Welle. Digitalität in der Kirche wird zum sogenannten „New Normal“. Nach der Entdeckung der Tools in 2020 steht für uns von GOTTDIGITAL 2021 auf dem Programm, die Best Practices für die digitale Kirche zu finden, vorzustellen und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wir haben diese Reihe #tooltalk genannt und werden diese im Laufe dieses Jahres in verschiedenen Formaten und auf verschiedenen Plattformen durchführen.
#tooltalk#1 GOTTDIGITAL „in da Clubhouse“
Seit März 2021 haben wir innerhalb der neuen Audio-Plattform unseren eigenen Club eröffnet. Ihr könnt gerne unserem Club mit diesem Link beitreten und eine Aufnahme anfordern.
Am 15. März 2021 tauschten ca. 40 TeilnehmerInnen des #tooltalks#1 sich zu später Stunde über ihre „digitalen Helferlein“ aus. Selbst wenn man dachte, man kennt schon alles, gab es doch überraschende Nennungen und neue, inspirierende Use Cases! Mit dabei waren diesmal Rudi Töws, Ragnar Heil, Andy Fronius und von GOTTDIGITAL Joachim Stängle, Michel Zettl und Christoph Dümmen. Christoph moderierte die Bühne und führte durch den Talk.
Es folgen nun die besprochenen „Tools“ der Gäste unseres #tooltalks.
„Natürliche“ Treffen mit wonder.me
Rudi ist Fan von wonder.me. Ihn begeistert dabei, dass die Enge von Zoom und Teams aufgelöst wird und Menschen sich frei in beliebigen Ad-Hoc-Gruppen zusammenstellen können. Kostenlos ist es (aktuell noch) obendrein. Mehrere Teilnehmende am Talk haben bereits positive Erfahrung gemacht. Das Tool eignet sich auch auch für eine anschließende Fortsetzung eines strukturierten Meetings in Zoom oder Teams.
Einsatzgebiete in der digitalen Kirche:
- „Kirchen-Kaffee“ nach Gottesdiensten
- „Come Together“-Treffen ohne Agenda
- Barcamp-Formate
- Gebetsgemeinschaften (Abschließbare Gesprächsräume)
- Digitale Feiern und Veranstaltungen (Weihnachtsfeier, Ideenaustausch, etc.)
In engem Kontakt mit der Gemeinde: ConvertKit
Andreas stellt ConvertKit vor und ist begeistert davon, wie einfach und gut Inhalte an die Zielgruppen gesendet werden können. Kurz gesagt ist ConvertKit ein aufgepimpter, klassischer „Newsletter“ – aber viel interaktiver und individueller und mit Rückkanal! Andreas ist ein heißer Verfechter dafür, Content regelmäßig zielgruppenspezifisch auszuspielen und das Ergebnis zu beobachten und weitere Posts daraufhin zu optimieren.
Einsatzgebiete in der digitalen Kirche:
- Gemeinde-Newsletter
- Themenspezifische Blogs, wie z.B. zu Themen wie Jugendarbeit, Seniorenarbeit, etc.
Stream doch gleich überall hin: StreamYard
„Warum denn nur YouTube bedienen?“ fragt Ragnar Heil und stellt StreamYard vor. Besonders der gleichzeitige Live-Stream auch in Richtung Facebook, LinkedIn, Switch & Co. habe es ihm angetan. Eine besondere Interaktivität mit dem Publikum kann erreicht werden, in dem das Live-Feedback der Zuschauer in den verschiedenen Kanälen direkt eingespielt und visualisiert werden kann. Und ein großer Vorteil gegenüber YouTube: Über einen „Magic Link“ können Zuschauer auch in das Übertragungsstudio geholt werden und sich an der Sendung beteiligen.
Einsatzgebiete in der digitalen Kirche:
- (Öffentliche) Bibelstunden, Andachten
- Frage & Antwort-Formate
- Jugendgottesdienste mit interaktiven Elementen
- Interviews mit Zuschauer-Interaktion und Fragen
Das digitale Board für Gemeindemeetings: Conceptboard
Susanne kam spontan auf die Bühne und berichtet vom digitalen Whiteboard Conceptboard. Die .com Adresse täuscht darüber hinweg dass es sich bei dem Service um das Angebot eines deutschen Startups aus Halle handelt und auf deutschen Servern betrieben wird. Wie dem auch sei – kostenlos für bis zu 50 Nutzer und damit im kirchlichen Kontext eine wunderbare Alternative für die schnell kostenintensiven Tool wie Miro, Mural & Co.
Einsatzgebiete in der digitalen Kirche:
- Vorbereitungstreffen von Gottesdiensten, Jugendgottesdiensten, etc.
- Kirchenvorstands-Sitzungen, Leitungsgremien, etc.
- Unterstützung bei kreativen Prozessen mit „Sticky-Notes“
Die Gemeinde auf dem Handy: meinegemeinde.digital
Ein weiterer Gast des Clubhouse-Talks, Simon, stellt meinegemeinde.digital vor. Klar, ist er als einer der Initiatoren begeistert von seiner Lösung! Es geht um die Frage, wie Gemeinden digital in Kontakt bleiben können und z.B. Termine und Informationen austauschen. Die App ist bereits in über 50 Gemeinden im Einsatz und ist aufgrund der Open-Source-Philosophie dahinter kostenfrei (oder mit fortgeschrittenen Features für einen kleinen „Obulus“) zu haben.
Einsatzgebiete in der digitalen Kirche:
- Gemeindekommunikation
- Community-Kommunikation
- Bereitstellung von Audio-Beiträgen, Andachten & Musik
- Termine und Gruppen
- Fotoalbum für die Gemeinde
- „Shownotes“ für Gottesdienst-Veranstaltungen
Terminfindung mal anders: Calendly
Das Planen von Terminen kann in Gemeinden zeitraubend sein, da viele Personen mit unterschiedlichen Zeitplänen und Lebensumständen zusammengebracht werden müssen. Das Tool Calendly kann eine große Hilfe bei diesen Fragestellungen sein und geht von der Funktionalität über das bekannte Tool Doodle hinaus. Besonders für die Vergabe von Terminen für Pfarrer/-innen oder Sprechstunden der Verwaltung, etc. kann dies hilfreich sein, da die Gemeindemitglieder über einen Web-Link selbstständig – innerhalb vorher festgelegter Rahmenbedingungen – Termine anfragen und buchen können.
Einsatzgebiete in der digitalen Kirche:
- Terminfindung für Gruppen, Kirchenvorstand, Bands, etc.
- Terminvergabe für Taufgespräche, Seelsorge-Termine, etc.
- Terminvergabe für das Gemeinde-Büro, Pfarramt
- Koordination von Besuchsdiensten, Technik-Diensten, Küchen-Diensten, etc.
Interaktive Gemeindetreffen: Slido
Slido wird in der Kategorie „Audience Engagement“ von Jörg ins Spiel gebracht. Interessant ist das Tool besonders auch für Hybrid-Veranstaltungen, denn Fragen stellen und an Umfragen oder Abstimmungen teilnehmen ist für alle Teilnehmenden jederzeit möglich. Egal, ob zuhause vor dem Live-Stream oder im Live-Gottesdienst. Im Gegensatz zu Mentimeter kann man dieses Tool auch für größere Veranstaltungen kostenfrei einsetzen, wenn man sich bei der Anzahl der Fragen etwas beschränkt.
- Fragen & Antworten innerhalb von Gottesdiensten, Vorträgen, Jugendveranstaltungen, etc.
- Einbeziehung der Zuschauer bei (anonymen) Online- oder Hybrid-Veranstaltungen
- Abstimmungen zu Themen
- Anonyme Umfragen für Ideen, Kritik oder sensible Fragen & Themen
Frag doch mal Deine Gemeinde: Lamapoll
Heute kann man mit digitalen Umfragen sehr schnell und unkompliziert die Meinungen und Ideen der eigenen Gemeinde einholen. Das Tool Lamapoll bietet hier die Möglichkeit – auch unter Einhaltung deutscher Datenschutzvorgaben – Umfragen durchzuführen. Gemeinden oder Personen, die Microsoft Office 365 einsetzen, können auch mit Microsoft Forms sehr kostengünstig und datenschutzkonform Umfragen mit großen Benutzergruppen durchführen.
Sabine aus dem Clubhouse-Auditorium hat hier auch noch das österreichische Tool Häckchen eingebracht, welches sehr einfach und schnell einsetzbar ist.
Einsatzgebiete in der digitalen Kirche:
- Gemeindeumfragen
- Abstimmungen und Stimmungsbild einholen für Entscheidungen des Kirchenvorstands
- Feedback-Umfragen nach Gottesdiensten, Jugendgottesdiensten, Veranstaltungen
- Einbringung von Ideen und Meinungen
- Anonyme Meldung von Kritik und Vorfällen
Maximale Reichweite: Buffer
Sowohl Andy als auch Michael berichteten im Talk über das Tool Buffer , welches eine große Hilfe ist, um mit wenig Aufwand Informationen auf verschiedenen Sozialen Netzwerken zu verteilen. Die Besonderheit des Tools liegt darin, dass man Beiträge automatisch durch das Tool in bestimmten Zeit-Slots posten lassen kann, in denen die meisten Leser auf die Netzwerke zugreifen. Das bringt Reichweite und hilft dem Social-Media-Verantwortlichen, nicht zu viel seiner kostbaren Zeit für die Verteilung der Beiträge auf den verschiedenen Plattformen zu verschwenden.
Einsatzgebiete in der digitalen Kirche:
- Automatisierte Verteilung von Beträgen und Informationen auf den Social Media Kanälen der Gemeinde
- Erhöhung der Bekanntheit der Gemeinde durch automatisierte Wiederholung von Beiträgen
Money, money, money! Twingle und kollekte.app
Gerade in der Corona-Zeit hat sich für die Gemeinden finanziell bemerkbar gemacht, dass weniger Personen in die Gottesdienste kommen und klassisch „Hartgeld“ spenden. Nico hat in seinem Rede-Beitrag darauf hingewiesen, wie Tools wie twingle oder kollekte.app dabei helfen können, auch online die Möglichkeit für eine Spende zu ermöglichen. Damit kann man eine Alternative zu den sehr verbreiteten Geldsammlung mit paypal bieten, die u.U. von manchen Personen nicht akzeptiert wird.
Einsatzgebiete in der digitalen Kirche:
- Spende für die eigenen Gemeinde und Projekte
- Geldsammlung für Bedürftige
Und welche Tools setzt Du ein?
Der Aufschlag ist gemacht. Du bist eingeladen mit uns zu gestalten und mit zu inspirieren. Schreibe uns an tools@gottdigital.de und erzähle uns von Deinem Lieblingstool. Womit hast du gute Erfahrung gemacht? Für welchen Anwendungsbereich wünschst Du Dir Unterstützung und Inspiration? Wir sind gespannt!