Vor kurzem habe ich für einen Dach-Verband von christlichen Non-Profit-Organisationen (NPO) einen Workshop dazu durchgeführt, wie man als NPO erfolgreiche IT-Projekte umsetzen und „meistern“ kann. Das Feedback dazu war sehr positiv und dankbar und dabei ist mir wieder einmal klar geworden, dass für viele christliche Organisationen die IT-Branche mit ihren Spezialitäten oftmals noch immer ein Buch mit sieben Siegeln ist. Ich gebe zu, dass es selbst als Insider nicht leicht ist, den Überblick über die vielen Begriffe zu behalten, die sich praktisch monatlich durchwechseln und weiterentwickeln.
Mit dieser Blog-Reihe möchte ich die Inhalte meines NPO-Workshops Stück für Stück in einer etwas detaillierteren Form veröffentlichen, mit der Hoffnung, dass dies hilft, dass christliche Organisation bessere IT-Projekte mit weniger Geld und Ärger umsetzen können. Gerade bei spendenfinanzierten NPOs schmerzt es, wenn Spendengeld unnötig „verbrannt“ wird, denn dieses Geld fehlt für die eigentliche Bestimmung der Organisation.
Auf unserer ersten GOTTDIGITAL-Konferenz berichtete der verantwortliche Projektleiter für ein Digitalisierungsprojekt einer Missions-Organisation, wie durch das falsche Aufsetzen des IT-Projektes ein hoher Geldbetrag „verbrannt“ wurde – das tat wirklich weh, dies mit anzuhören, denn viele Menschen haben Spenden dafür bereitgestellt, welche besser hätte investiert werden können! Jedoch fehlte es der Leitung noch an Erfahrung und Know-How in dieser Branche und so nahm das Schicksal seinen Lauf…
Seit mehr als 15 Jahren habe ich nun unzählige IT-Projekte selbst durchgeführt, mit Kunden Verträge über IT-Projekte verhandelt oder als Abteilungsleiter und Vorstand eines mittelständischen IT-Dienstleisters Projekte begleitet (und hier und da auch einmal „Feuer gelöscht“). Mehrere Kunden begleite ich schon seit Jahren als „outgesourcter“ CIO und berate sie bei ihrer IT-Strategie.
Aus diesen Erfahrungen heraus möchte ich in dieser Serie auf einige wichtige Punkte und Best Practices für die Durchführung erfolgreicher IT Projekte mit IT-Dienstleistern eingehen, in der Hoffnung, dass dies NPOs hilft, bessere IT-Projekte umzusetzen. Dabei gehe ich auf Besonderheiten der (christlichen) NPO-Szene ein, die ich durch zahlreiche Projekte doch recht gut kenne.
In dieser Serie habe ich entsprechend der Inhalte meines Workshops zum Thema folgende Themen geplant. Dabei geht es mir nicht darum die Themen in jeder erdenklichen Tiefe auszuloten, sondern die „Basics“ nahezubringen.:
- Vorgehens- und Einführungsmodelle für IT-Projekte mit Dienstleistern: Vom Wasserfall-Projekt bis hin zum agilen Projekt nach Scrum oder Kanban-Prinzip.
- Rechtliche Grundlagen und Besonderheiten für IT-Projekte: Einblicke in die Unterschiede zwischen Dienst- und Werkvertragsrecht und was SLAs leisten sollten.
- Qualitätskriterien für die Auswahl von IT-Dienstleistern: Worauf sollten Sie bei der Auswahl des richtigen Dienstleistern achten? Meine persönlichen Qualitätskriterien.
- Geld. Geld. Geld. Kosten und Preise in der IT. Überblick über marktübliche Preise in der IT-Branche und Erläuterung der Begriffe Software-Wartung, Software-Support, SLA, etc.
- Grundlagen der IT-Architekturen. Choose your fighter: Plattformstrategie vs. Individualentwicklung vs. Open-Source. Was ist zu beachten?
- Organisatorische Einführung von Software und Change-Management: Wie bekomme ich das IT-Projekt zusammen mit meinem Dienstleister abseits der technischen Fragestellungen intern „zum Fliegen“.
- Grundlagen der Betriebsmodelle von Software: Wann, wieso, weshalb, warum On-Premises, Cloud, Hosting? Was ihnen kein IT-Dienstleister über diese Themen sagt.
- Erste-Hilfe bei völlig vermurksten IT-Projekten („Death-March-Projects“): Was tun, wenn alle sich verrannt haben und man vor einem Scherbenhaufen steht (oder kurz davor!)
- Die Kunst gelingender IT-Projekte: Drei wichtige Parameter für eine glückliche Kunden-Dienstleister-Beziehung.
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