Hier findest Du die stichpunktartigen Mitschriften aus den Kleingruppen des Webinars vom 28. Mai 2020.
Diese spiegeln in kurzen Stichworten das Diskutierte wieder, damit andere auch einen kleinen Einblick in die Ergebnisse erhalten können.
Kleingruppe: Präsenz-Gottesdienst mit Online-Teilnahme-Möglichkeit
Moderation: Marcus Wehrstein
Was sind Teilthemen / Fragestellungen, die wir diskutieren sollen?
- Zielgruppe(n)
- Format / Liturgie
- Technik
- Qualität und Sichtbarkeit und Vergleichbarkeit
- Recht und Datenschutz
- Vorbereitung (Team, Einzeln, …)
- Werbung
- Interaktivität, wie?
- „Kein Anhängsel sein“
- Nicht zu abgelenkt
- Struktur und Spontanität
- Wahl der Kanäle (Ton, Bild, Fotos, voten, chatten, sprechen, ….)
Welche Erfahrungen gibt es? (Positive wie negative)
- Zoom-Gottesdienst – Zuviel Interaktivität
- Überforderung der Gottesdienstbesucher durch zu viel Interaktivität
- (zu) persönlich / Kleingruppenzwang durch Breakout-Räume
- Sichtbarkeit
- Besser war dann der Wechsel zu YouTube-gestreamten Godi
- Rückkanal: YouTube-Chat / Mentimeter / kahoot / Sli.do
- Sehr gute Resonanz bei Predigt als Kurzimpuls mit Rückfragen
- Fragen zur Predigt (per sli.do) und Gebetsanliegen (per sli.do)
- Zweite Person stellt die Fragen an den Pfarrer
- Kinder stellen auch gerne und gute Fragen
- Gebetsanliegen werden vom Pfarrer vorgelesen (Gebetet) –
Teilnehmer freuen sich „Das ist ja mein Gebet.“ - Visualisierung: Kerze anzünden oder Blume in Vase pro Gebetsanliegen
- Eine Kamera auf den Altar zentral ausgerichtet und keine Interaktionen führt zu dem Gefühl, „ich schaue eine Sendung an“ und weniger „ich bin Teil eines Gottesdienstes“.
- Live-Gottesdienst – es geschieht jetzt im Moment – führt im Wissen, dass jetzt alle zeitgleich dabei sind, eher zu einem Gottesdienstgefühl und nicht nur Zuschauer.
auch per YouTube-Premiere möglich. - Tägliche Andachten – wurden gestreamt – mit Kameraschwenks.
Teilnehmer im Godi war sehr berührt und angesprochen.
Internetteilnehmern fehlte die Stimmung.
Es braucht ein gutes Konzept. - Moderation für das Digitale durch Zusatzperson
- Gute Abstimmung von PredigerIn und Technik.
Welche Ideen gibt es?
- Zielgruppe muss für den Hybridgottesdienst klar sein:
- Kerngemeinde: Wir filmen das ab.
- Gut für Menschen, die bisher in den Gottesdienst gekommen sind und nun nicht mehr können (Alter, Krankheit, …)
- Keine neue Zielgruppe erreicht.
- Rückgang, wenn die Gottesdienste wieder stattfinden
- Konkurrenz zu professionell gemachten Fernsehgottesdiensten sehr hoch.
- Wo liegt der Mehrwert auf Dauer?
- Kirchendistanzierte
- Bevorzugen freie Formen
- Modernere Musik
- Angebote von Interaktion (wie z.B. Fragen zur Predigt, Gebetsanliegen, ….) sind besonders wichtig. Man ist beteiligt, gehört dazu.
- Bei nur „gestreamten“ moderneren Gottesdiensten ist die Alternative von professionellen YouZube-Gottesdiensten (wie z.B. von ICF) meist attraktiver.
- Kerngemeinde: Wir filmen das ab.
Was wären nächste Schritte?
- Zielgruppen klären – Kein Mix machen.
- Entweder
- „normaler“ Gottesdienst für die normalen Gottesdienstbesucher mit Live-Übertragung oder
- Streaming-Gottesdienst für Kirchendistanzierter mit der Möglichkeit auch vor Ort dabei zu sein
- Kameratechnik und Tontechnik gut planen.
- Gottesdienstbesucher nur von hinten filmen (Rechte und Privatsphäre) und dennoch Zoomen und Schwenken können.
- Raum für Interaktionen schaffen – Gemeinde vor Ort wird wenige das Handy nehmen, sondern eher an eine „Station“ in der Kirche gehen und etwas aufschreiben.
- das bei vielen Gemeinden vorhandene monatliche „Zweite Gottesdienstformat“ als Streaming-Gottesdienst nutzen.
Der erhöhte Aufwand wäre dann auch zu schaffen.
Kleingruppe: Digitale Gemeindekommunikation
Moderation: Peter Reynders
Gewünschte Fragestellungen
- Kommunikationskanäle
- Communi als Plattform
- Leitmedium
Der geeignete Kanal hängt stark von der Zielgruppe (z.B. Alter) und Art der gewünschten Kommunikation (monologisch oder voll interaktiv).
Ungelöste Probleme:
- Bund oder EKD fordern speziellen Datenschutz über die Datenschutzgrundverordnung hinaus.
- Geschützte Räume für Seelsorge und ähnliches
- Objektive Evaluierung: Wie viele und wen erreiche ich durch welchen Kanal? Welche Geräte benutzen meine Zielgruppen? Handy, PC?
Erfahrungen:
- Ohne Webseite geht es nicht. Viele Menschen finden sie. Sie ist auch ein Rückzugsort, falls man in Twitter gesperrt wird oder selbst einen Kanal aus Datenschutzgründen aufgibt.
- Facebook ist einfacher zu administrieren als eine Webpräsenz. Interaktion ist auch besser möglich unter Facebook. Webseite ist oft wie ein Aushang.
- TikTok ist DER Kanal für die U20er.
- Instagram ist der wichtigste Kanal für die 20-30-Jährigen. Und nicht Facebook.
- Aufwand für den Kanal muss in einem Verhältnis zu der Anzahl der erreichten Personen stehen. Meckerer und Verweigerer gibt es immer; deren Verlust muss ich nötigenfalls in Kauf nehmen.
- Also braucht eine Gemeinde mehrere Kanäle und einen Leitkanal -> Kommunikationsstrategie!
- Zentrale Vernetzung der Kanäle über die Webseite oder über Plattformen wie Communi. Es ist nicht immer möglich, weil die API-Schnittstelle fehlt. Dezentrale Vernetzung?
- Aktueller Content ist King. Sonst kommt das Publikum nicht regelmäßig. Daher den Kommunikationskanal zu einer täglichen Aufgabe machen und wie Besprechungen terminieren.
- Entweder den Kanal gut pflegen oder schließen, egal ob man einige wenige dadurch verliert. Unsere Arbeitskraft muss effektiv eingesetzt werden.
- Der Webmaster oder Admin des Kanals muss die Gemeinde kennen. Exzellente IT-Kenntnisse sind gut, können aber zu einer Entkopplung vom Publikum führen.
- Bezahlte Internet-Werbung nur für spezielle Angebote wie Konzerte sinnvoll.
- Eine Person muss den Überblick über alle Kanäle und ihren Content haben, damit die Kommunikation der Gemeinde widerspruchsfrei und einheitlich bleibt.
Kleingruppe: Online-Gemeinschaft
Moderation: Karsten Kopjar
1. Teilthemen
- Großveranstaltung oder persönlich
- Zielgruppe
- Interaktionsgrad
- Soziologisch: Bonding und Bridging
- gemeinsam tun oder sein
- organisierte Hausgemeinschaft für Singles
2. Erfahrungen
- Online-Abendmahl mit ca. 40 Teilnehmern bzw. Agapemahl >> Zuspruch der Gemeinschaft durch Liturgen und Gruppe
- viele Zoom-Treffen schaffen Gemeinschaft, können aber auch ermüden
- Missionarische Formate sind noch Baustelle
- Hybridformate als Kombination >> „das Beste aus beiden Welten“
- Digitale Kleingruppen, Mitarbeiterschulungen
- Zoomeritis bei zu viel Bildschirmzeit
- Träges Warten, bis Corona endlich vorbei ist, statt Innovationsgeist
- SocialMedia-Zahlen gehen durch die Decke
- Gemeinschaftsgottesdienste mehrerer Gemeinden mit guten Erfahrungen
- Kinder, Alte und Kranke dürfen aktuell nicht vor Ort dabei sein. Auch auf die Schwachen achten.
3. Ideen
Digitale Socials: https://medientheologe.de/cms/?p=800
Für Kinder: Interaktionen nach kurzen Videoimpulsen, die Gemeinschaft außerhalb des Formates steigern. „Man nimmt sich wahr“ bzw. kurze Zoom-Meetings, um sich digital zu sehen, mit Elternunterstützung.
4. Schritte
- Bedürfnisse identifizieren und Lösungen dafür anbieten
- nicht nur die klassische Gemeinde befriedigen, sondern auch auf neue Ideen eingehen
- Gebetsraum digital einrichten und geistliche Gemeinschaft ermöglichen
- Digitale Angebote können Beteiligung steigern, weil es weniger Aufwand macht, dabei zu sein
- virtuelle Gemeindeentwicklung unterstützen (Beispiel Österreich)
- mutig ausprobieren und das, was nicht läuft, wieder sein lassen (Fehlertoleranz)
- Sonntagmorgen gehört den Ortsgemeinden, Übergreifendes eher zu anderen Zeiten
- Evangelistische Möglichkeiten ernstnehmen